Erfahren Sie mehr über eine der zuverlässigsten Möglichkeiten, um Meinungen, Wahrnehmungen und Verhalten zu messen, und darüber, wie Sie diese in Ihrer nächsten Umfrage einsetzen.
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Mit Likert-Skalen erfragen Forschende Meinungen und Einstellungen auf strukturierte Weise. Die Befragten können Fragen zustimmend, ablehnend oder neutral beantworten.
Benannt ist diese Skala nach Rensis Likert. Sie wird sowohl in der Psychologie, Soziologie als auch in der Marktforschung eingesetzt, um qualitative Daten effektiv zu quantifizieren.
Sehen wir uns einmal genauer an, was eine Frage der Likert-Skala ausmacht, welche Beispiele es gibt und wann und wie Sie diesen Fragetyp optimal in Ihren Umfragen einsetzen.
Was ist eine Likert-Skala?
Als Erstes sollten wir klären, was genau eine Bewertungsskala in einer Umfrage ist.
Eine Bewertungsskala enthält eine Reihe von Werten oder Formulierungen als Antwortoptionen, die für unterschiedliche Meinungen zu einem Thema stehen. Die Skala ist immer Bestandteil einer geschlossenen Frage, d.h. einer Frage mit vorgegebenen Antworten.
Eine Likert-Skala ist eine Bewertungsskala, die die Meinungen, Einstellungen und Motivationen von Umfrageteilnehmenden aufzeigt. Ihre Antwortbereiche umspannen die Extreme einer Haltung und enthalten manchmal eine gemäßigte oder neutrale Option. Am beliebtesten sind Skalen mit 4 bis 7Punkten.
Was genau ist nun unter einer Likert-Skala in einer Umfrage zu verstehen? Hier wird keine Ja/Nein-Frage gestellt wie bei „Gefällt Ihnen unser Produkt?“ Stattdessen werden die Befragten gebeten, ihre Einstellung zu bewerten. Die Bewertung reicht dabei von „gefällt mir überhaupt nicht“ bis „gefällt mir äußerst gut“.
Likert-Skalen bieten Forschenden und Fachleuten die Möglichkeit, komplexe Meinungen, psychologische Muster und Einstellungen effizient zu erfassen und zu quantifizieren. So würde zum Beispiel eine Person, der ein Produkt ganz gut gefällt, eine Bewertung „gefällt mir etwas“ auf der Likert-Skala abgeben.
Warum sind Likert-Skalen so wichtig?
Likert-Skalen (benannt nach ihrem Begründer, dem amerikanischen Sozialwissenschaftler Rensis Likert) sind sehr beliebt, da sie mit zu den zuverlässigsten Möglichkeiten gehören, Meinungen, Wahrnehmungen und Verhalten zu messen.
Likert-Skalen sind leicht zu entwerfen und können für verschiedene Themen und quantitative Umfragen eingesetzt werden.
Im Vergleich zu Binärfragen mit nur zwei Antwortoptionen geben Ihnen Fragen der Likert-Skala ausführlicheres Feedback dazu, ob Ihr Produkt einfach nur „gut genug“ oder (hoffentlich) „exzellent“ ist.
Mit diesen Fragen können Sie Meinungsfeinheiten aufdecken. Das erhaltene Feedback kann hier einen entscheidenden Unterschied machen. Möglicherweise werden Sie auf die Bereiche aufmerksam gemacht, in denen Sie die Kundenerfahrung oder das Mitarbeitererlebnis verbessern können.
Durch den Einsatz derselben Likert-Skala in Verlaufsstudien oder regelmäßigen Umfragen sehen Sie die saisonalen Veränderungen in den Einstellungen Ihrer Kund:innen. Angenommen, Sie versenden vierteljährlich eine Umfrage zur Messung der Kundentreue in Bezug auf Ihre Marke. Anhand der gewonnenen Daten können Sie erkennen, ob und wie sich die Kundentreue von Quartal zu Quartal oder von Jahr zu Jahr ändert. Daraus können Sie ableiten, wie es um die aktuelle und vergangene Brand Health steht und können, was noch wichtiger ist, zukünftige Trends vorhersagen.
Was sind Fragen der Likert-Skala?
Umfragen mit Likert-Skala sind vielfältig. Im Folgenden haben wir einige der meistgenutzten Typen aufgeführt.
Wahrscheinlichkeit: Mit diesen Fragen bestimmen Sie, wie wahrscheinlich ein Befragter oder eine Befragte eine bestimmte Aktion wie eine Registrierung für ein Abonnement oder den Kauf eines Produkts ausführen wird. Auf diese Weise erfahren Sie mehr über die Handlungen einer Person statt ihrer Meinung zu einer Idee oder Sache.
Zufriedenheit: Wie zufrieden sind Ihre Kundinnen und Kunden mit dem Angebot Ihres Unternehmens? Die Fragen zur Zufriedenheit eignen sich perfekt, um das herauszufinden.
Wichtigkeit: Wenn Sie wissen möchten, wie wichtig Ihrer Zielgruppe ein bestimmter Service, ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Erfahrung ist, können Sie dies mit einer Frage der Likert-Skala messen.
Likert-Skalen sind sehr flexible Bewertungsskalen und die Anzahl der Skalen-Punkte lässt sich einfach an Ihr Umfragedesign anpassen. Am häufigsten werden Skalen mit 4, 5, 7 oder 10 Punkten eingesetzt.
Likert-Skala mit 4 Punkten
Bei einer Likert-Skala mit 4 Punkten gibt es keine mittlere oder neutrale Position. Diese Skala wird in der Regel dann eingesetzt, wenn die Befragten auf jeden Fall eine Meinung abgeben sollen. Eine Likert-Skala mit 4 Punkten könnte beispielsweise so aussehen:
Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Geschwindigkeit der Produktlieferung?
- Sehr unzufrieden
- Unzufrieden
- Zufrieden
- Sehr zufrieden
Likert-Skala mit 5 Punkten
Hier sind 5 Antwortoptionen vorgegeben, um die Meinung der Befragten zu erfahren. Dabei gibt es immer einen mittleren oder neutralen Punkt. Eine typische Likert-Skala mit 5 Punkten könnte so aussehen:
Wie leicht oder schwierig ist es für Sie, sich bei unserer App zu registrieren?
- Sehr schwierig
- Relativ schwierig
- Weder schwierig noch einfach
- Ziemlich einfach
- Sehr einfach
Likert-Skala mit 6 Punkten
Die Likert-Skala mit 6 Punkten ist ähnlich aufgebaut wie die 4-Punkte-Likert-Skala. Sie bietet jedoch mehr Antwortoptionen. Das folgende Beispiel zeigt, wie eine Likert-Skala mit 6 Punkten aussehen könnte:
Wie wichtig oder unwichtig ist Ihnen, ob Sie die sozialen Medien nutzen?
- Sehr unwichtig
- Unwichtig
- Relativ unwichtig
- Relativ wichtig
- Wichtig
- Sehr wichtig
Likert-Skala mit 7 Punkten
Die Likert-Skala mit 7 Punkten bietet den Befragten mehr Optionen, sodass die Beantwortung nuancierter erfolgen kann. Eine Likert-Skala mit 7 Punkten könnte wie folgt aussehen:
Wie sehr stimmen Sie der Aussage „Das Unternehmen unterstützt seine Beschäftigten bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung.“ zu bzw. nicht zu?
- Stimme überhaupt nicht zu
- Stimme nicht zu
- Stimme eher nicht zu
- Stimme weder zu noch nicht zu
- Stimme eher zu
- Stimme zu
- Stimme völlig zu
Likert-Skala mit 10 Punkten
Die Likert-Skala mit 10 Punkten bietet den Umfrageteilnehmenden 10Auswahlmöglichkeiten. Dadurch erhalten Sie genauere und detailliertere Daten. Hier ein Beispiel für eine solche Likert-Skala mit 10 Punkten:
Wie wichtig oder unwichtig sind für Sie regelmäßige Gespräche mit Ihren Vorgesetzten über Ihre berufliche Weiterentwicklung?
- 1 = Sehr unwichtig
- 2
- 3
- 4
- 5 = Weder wichtig noch unwichtig
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10 = Extrem wichtig
Der Net Promoter® Score (NPS) ist ein typisches Design für die Likert-Skala. Er ist ein wichtiges Instrument zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit und zur Förderung der Kundenbindung. Er wird in der Regel mit einer Likert-Skala gestellt, die auf 11 Punkten von 0 bis 10 beruht. Die Skala der NPS-Frage unterscheidet sich von anderen Likert-Skalen, denn sie nutzt numerische Werte statt einer verbalen Beschreibung.
Likert-Skala zur Häufigkeit
In quantitativen Umfragen werden Likert-Skalen oftmals eingesetzt, um eine bestimmte Häufigkeit zu messen. Hierbei werden die Befragten gebeten anzugeben, wie oft sie ein konkretes Verhalten zeigen, beispielsweise wie oft sie ein bestimmtes Produkt kaufen, bei teambildenden Aktionen mitmachen oder ähnliches. Hier ein Beispiel für eine Likert-Skala zur Häufigkeit:
Wie häufig kaufen Sie in der Regel in unserem Geschäft ein?
- Immer
- Häufig
- Manchmal
- Selten
- Nie
Ist die Likert-Skala eine Ordinalskala?
Ja, Likert-Skalen sind Ordinalskalen. Die Intervalle zwischen den Werten, aus denen die Befragten auswählen, sind nicht wirklich gleich und sind daher keine quantitativen Intervalle.
Vor- und Nachteile von Likert-Skalen
Vorteil: Fragen mit Likert-Skala erhöhen die Datenqualität
Fragen mit Likert-Skala erfassen die Meinungen und Einstellungen der Befragten wesentlich genauer als binäre Fragen. So könnte zum Beispiel eine Person, der ein Produkt ganz gut gefällt, auf die binäre Frage „Gefällt Ihnen unser Produkt?“ entweder mit „ja“ oder mit „nein“ antworten. Dadurch wissen Sie aber noch nicht, inwieweit dieser Person Ihr Produkt gefällt oder nicht.
Fragen mit Likert-Skala erhöhen im Vergleich zu Binärfragen die Qualität der Umfrageergebnisse, indem die Teilnehmenden eine abgestuftere Antwort auswählen können.
Vorteil: Likert-Skalen sind für Fragen zu einem einzigen Thema besser geeignet
Es ist wichtig, jede Fragefolge in Ihrer Umfrage auf ein Thema zu beschränken. Dadurch erhalten Sie unterm Strich genauere Ergebnisse. Warum? Weil Sie in Ihrem Datenbericht eine Bewertung analysieren, die die Ergebnisse aus mehreren Fragen zusammenfasst.
Sie könnten beispielsweise zum Einstieg folgende Frage stellen:
- Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Qualität des heutigen Abendessens?
Nachfassen könnten Sie dann so:
- Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Qualität Ihrer Vorspeise heute Abend?
- Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Qualität Ihres Hauptgerichts heute Abend?
- Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Qualität Ihres Desserts heute Abend?
Die folgende Frage jedoch sollten Sie in einem anderen Abschnitt Ihrer Umfrage stellen:
- Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit dem Service an der Garderobe heute Abend?
Durch das Gruppieren von Fragen zu einem Thema und das Addieren der Beantwortungen zu einer Gesamtbewertung–wie in diesem Fall die „Essensqualität“–erhalten Sie ein zuverlässigeres Maß für die Meinungen zum jeweiligen Produkt, Service oder Event, zu dem Sie die Fragen stellen.
Vorteil: Likert-Skalen werden von Befragten positiv wahrgenommen
Für die Umfrageteilnehmenden sind Likert-Skalen einfacher zu verstehen und schneller zu beantworten als offene Fragen, Ranking-Fragen oder Fragen, die um Auswahl aller zutreffenden Antwortoptionen bitten. Insofern dürfte die Umfragemüdigkeit bei den Teilnehmenden seltener auftreten und sie dürften durch die Umfrage selbst weniger frustriert sein. Stattdessen haben die Befragten eine positive Umfrageerfahrung und werden auch in künftigen Studien Ihr Feedback geben.
Nachteil: Bei Likert-Skalen fehlt das „Warum“
Mithilfe von Likert-Skalen erhalten Sie Aufschluss darüber, wie Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende und Ihr Zielmarkt über Ihren Service, Ihr Produkt oder Ihr Unternehmen denken. Sie erhalten allerdings keinerlei Aufschlüsse zur den Gründen. Ein Beispiel: Sie finden über die Frage mit einer Likert-Skala heraus, dass die Befragten mit Ihrer App nicht zufrieden sind. Die Skala gibt Ihnen jedoch keine Angaben dazu, wie Sie Ihre App verändern müssten, damit die Kund:innen mit ihr zufrieden sind.
Planen Sie daher Ihre Umfrage sorgfältig und beziehen Sie das „Warum“ mit ein. Wie gelingt Ihnen das? Stellen Sie beispielsweise, nachdem die Teilnehmenden ihre Zufriedenheit auf einer Likert-Skala bewertet haben, eine Multiple-Choice-Frage oder eine offene Frage, die nach den Gründen für die Bewertung fragt. Durch Kombination einer Frage der Likert-Skala mit Folgefragen erhalten Sie ein vollständiges Bild.
Nachteil: Antworten nach der Likert-Skala sind subjektiv
Die Punkte einer Frage auf der Likert-Skala werden von den Befragten sehr unterschiedlich interpretiert. Die Extreme werden von den Einzelnen unterschiedlich wahrgenommen. Was die eine Person als „stimme völlig zu“ interpretiert ist für eine andere vielleicht nur ein „stimme eher zu“.
Damit diese Subjektivität die Ergebnisse möglichst wenig beeinflusst, müssen Forschende und Fachleute die richtige Likert-Skala mit der entsprechenden Punktanzahl auswählen. Mehr Antwortmöglichkeiten bieten detailliertere Daten und Insights. Zu viele Punkte auf einer Skala können allerdings dazu führen, dass die einzelnen Optionen nicht mehr eindeutig interpretierbar sind.
Nachteil: Neutrale Antworten auf der Likert-Skala können die Daten verzerren
Bei einigen Themen wählen die Befragten mit Absicht die neutrale Antwort auf der Likert-Skala, da sie nicht mit extremen Ansichten in Verbindung gebracht werden möchten. Zur Verdeutlichung: Angenommen, Ihre Kund:innen sollen verschiedene Aspekte Ihres Produkts, Services oder Unternehmens auf einer Likert-Skala von 1 bis 10 bewerten. In diesem Fall werden die meisten Antworten zwischen 4 und 7 liegen und nur wenige werden eine höhere (8–10) oder eine niedrigere (1–3) Bewertung abgeben.
Anonymität bei der Umfrage kann dieses Problem lösen. Das Wissen, wann eine mittlere oder neutrale Antwortoption wichtig ist, kann entscheidend sein und hängt von der konkreten Frage ab.
Im folgenden Beispiel berücksichtigt die Struktur die Möglichkeit, dass die Befragten in der Tat der genannten Erfahrung neutral gegenüberstehen:
Würden Sie sagen, dass die Erfahrung für Sie einen positiven oder einen negativen Effekt hatte?
- Sehr positiv
- Relativ positiv
- Weder positiv noch negativ
- Relativ negativ
- Sehr negativ
Wann sollten Sie einen Fragebogen mit Likert-Skala verwenden? (Umfragebeispiele und Anwendungsfälle)
Net Promoter® Score (NPS)
Der Net Promoter Score ist eine bewährte Kundentreuekennzahl, mit der Unternehmen Feedback ihrer Kundinnen und Kunden erfassen. NPS-Umfragen lassen sich leicht erstellen. Hier werden die Teilnehmenden gebeten, auf einer Likert-Skala von 0 bis 10 die Frage „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie dieses Unternehmen Freunden oder einer Bekannten empfehlen werden?“ zu beantworten.
Die von den Kunden gegebenen Antworten werden wie folgt klassifiziert:
- Detraktoren (0–6): Unzufriedene Kund:innen, die Ihre Marke durch negative Mundpropaganda schädigen können.
- Indifferente (7–8): Zufriedene, aber gleichgültige Kund:innen, die zur Konkurrenz abwandern könnten.
- Promotoren (9–10): Treue Kund:innen, die weiterhin bei Ihnen kaufen und Sie weiterempfehlen werden.
Lesen Sie auch: Alles, was Sie über die NPS®-Umfragen wissen müssen
Kundenzufriedenheitsbewertung (CSAT)
Die Kundenzufriedenheitsbewertung misst die Zufriedenheit der Kundinnen mit Ihrem Produkt, Service oder Unternehmen. Typischerweise werden die Teilnehmenden in CSAT-Umfragen gebeten, ihre Zufriedenheit auf einer Likert-Skala anzugeben. Nachfolgend finden Sie ein Beispiel für eine Frage mit Likert-Skala in der Kategorie „Zufriedenheit“:
Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Zahlungsabwicklung auf unserer Website?
- Sehr unzufrieden
- Ziemlich unzufrieden
- Weder zufrieden noch unzufrieden
- Ziemlich zufrieden
- Sehr zufrieden
Passend dazu: Umfragen zur Kundenzufriedenheit: Beispiele und Tipps für den Einstieg
Net Promoter® Score für Beschäftigte (eNPS)
Der eNPS oder Net Promoter® Score für Beschäftigte ist dem NPS sehr ähnlich und misst die Stimmung und Treue der Mitarbeitenden im Hinblick auf ihren Arbeitgeber. Beschäftigten wird eine einzige Frage gestellt: „Wie wahrscheinlich ist es auf einer Skala von 0 bis 10, dass Sie Freunden oder Bekannten dieses Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen werden?“
Ähnlich dazu fallen die Antworten der Mitarbeitenden in folgende Kategorien:
- Detraktoren (0–6): Diese unzufriedenen Mitarbeitenden werden das Unternehmen wahrscheinlich nicht weiterempfehlen und könnten abwandern und/oder negative Mundpropaganda betreiben.
- Indifferente (7–8): Zufriedene, aber gleichgültige Mitarbeitende, die von ihrer Arbeitsstätte nicht begeistert sind.
- Promotoren (9–10): Treue Mitarbeitende sind die besten Fürsprecher Ihres Unternehmens.
Auch interessant: Was ist der Net Promoter Score® für Beschäftigte?
Umfrage zum Mitarbeiterengagement
Eine Umfrage zum Mitarbeiterengagement misst, wie sehr sich die Mitarbeitenden mit den Zielen und der Mission des Unternehmens identifizieren. Die Ergebnisse können darauf hinweisen, wie gesund das Unternehmen als Arbeitgeber ist. Mithilfe von Umfragen, die die Likert-Skala nutzen, können Sie ermitteln, was Ihre Beschäftigten über Ihr Unternehmen denken. Dabei kann es um verschiedene Themengebiete gehen wie Mitarbeiterschulung, berufliche Weiterentwicklung oder neue Richtlinien.
Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit den Schulungsmöglichkeiten, die in unserem Unternehmen angeboten werden?
- Sehr unzufrieden
- Ziemlich unzufrieden
- Weder zufrieden noch unzufrieden
- Ziemlich zufrieden
- Sehr zufrieden
Ergänzender Artikel: Optimierung des Mitarbeiter-Lebenszyklus: Strategien und Insights für eine erfolgreiche Mitarbeitererfahrung
Event-Feedback
Nach einer Veranstaltung können Sie mithilfe von Fragen mit Likert-Skalen Feedback der Teilnehmenden erfassen, um so den Erfolg des Events beurteilen zu können. Ob vor Ort oder online, mit einer Feedbackumfrage für Veranstaltungen erfahren Sie viel über die Gesamterfahrung der Teilnehmenden und über ihre Stimmung zu den verschiedenen Aspekten des Events. Ein Beispiel:
Wie sehr hat Ihnen das Event geholfen, mit Personen in Kontakt zu kommen, die ähnliche Interessen haben wie Sie?
- Sehr wenig hilfreich
- Relativ hilfreich
- Weder hilfreich noch nicht hilfreich
- Ziemlich hilfreich
- Sehr hilfreich
Passend dazu: Der ultimative Leitfaden für Event-Umfragen
Website-Feedback
Sie wollten schon lange wissen, wie intuitiv und ansprechend Interessierte und Kund:innen Ihre Website finden? Dann ist es Zeit für eine Umfrage. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Unternehmen und die Produkte im bestmöglichen Licht zeigen und insgesamt eine großartige Nutzererfahrung bieten. Eine Frage mit Likert-Skala, die die Website-Nutzer:innen um Feedback zur Website bittet, könnte etwa so aussehen:
Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist es, dass Sie unsere Website wieder besuchen, um dort Informationen zu finden?
- Sehr unwahrscheinlich
- Relativ unwahrscheinlich
- Weder wahrscheinlich noch unwahrscheinlich
- Relativ wahrscheinlich
- Sehr wahrscheinlich
Kundeninformationen
Mehr über Ihre Kundinnen und Kunden zu wissen, ist immer gut. Sowohl für das Marketing- als auch das Produktteam sind Informationen wichtig, damit sie Werbung und neue Artikel genau auf die Kund:innen zuschneiden können. Indem Sie Ihrer Zielgruppe eine geeignete Frage mit der Likert-Skala stellen, erfahren Sie mehr über ihre Meinungen und Vorlieben. Eine Frage, die Kundinnen und Kunden um ihre Meinung bittet, könnte beispielsweise so aussehen:
Wie wichtig oder unwichtig ist Ihnen eine ansprechende Verpackung?
- Äußerst unwichtig
- Relativ unwichtig
- Weder wichtig noch unwichtig
- Relativ wichtig
- Äußerst wichtig
Fragen ganz bequem mit der Likert-Skala stellen
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So schreiben Sie erfolgreiche Fragen und Antworten für Umfragen mit Likert-Skala
1. Bestimmen Sie den Umfang der Umfrage
Wie bereits erwähnt sind Likert-Skalen flexibel. Sie haben daher viel Freiheit bei der Umfragegestaltung. Auch können Sie selbst festlegen, wie viele Punkte die Skala in Ihrer Umfrage umfassen sollte.
Bei unseren Entscheidungen kommen viele Faktoren ins Spiel. Für Befragte sind Likert-Skalen mit wenigen Punkten einfacher zu lesen und zu verarbeiten, aber sie bieten Ihnen weniger Nuancen.
Likert-Skalen mit vielen Punkten hingegen liefern stark abgestufte Informationen, erhöhen aber die Beantwortungszeit. Das kann bei den Befragten zur gefürchteten Umfrageermüdung führen. Außerdem wird durch viele Punkte auf der Skala das Risiko einer subjektiven Interpretation erhöht.
Sie müssen entscheiden, ob Sie eine Skala mit einer geraden oder einer ungeraden Anzahl Antwortoptionen verwenden. Wenn es entscheidend ist, dass die Befragten auf jeden Fall eine Meinung äußern, dann ist eine Skala mit gerader Optionenanzahl die bessere Wahl. Hier gibt es keinen mittleren oder neutralen Standpunkt, auf den sich die Befragten zurückziehen können.
Letztlich müssen Sie Ihre Forschungsprioritäten berücksichtigen und die verschiedenen Faktoren nach Ihrer Maßgabe gewichten.
2. Formulieren Sie Fragen präzise
Je genauer die Formulierung, desto effektiver werden Fragen mit Likert-Skala (und Fragen in Umfragen insgesamt).
Wenn Sie beispielsweise nach der Zufriedenheit mit dem Service im Restaurant fragen, ist es wichtig, den besagten Service genau zu benennen: Geht es um den Parkservice, das Servieren am Tisch oder den Veranstalter? Außerdem müssen Sie klar zeigen, welcher Aspekt des Services bewertet werden soll: die Geschwindigkeit, die Höflichkeit oder die Qualität der Speisen und Getränke?
Mit genau formulierten Fragen erhalten Sie die besten Ergebnisse.
3. Wählen Sie klare Antwortoptionen
Achten Sie bei der Erstellung von Frage mit der Likert-Skala darauf, dass die Absicht der Frage direkt zu verstehen ist. Nutzen Sie beschreibende Wörter in Ihren Antwortoptionen, um Missverständnisse bei der relativen Rangfolge zu vermeiden.
- Setzen Sie an die Enden der Skala extreme Aussagen wie „äußerst“ oder „überhaupt nicht“.
- Geben Sie nach Bedarf eine mittlere oder neutrale Antwortoption.
- Verwenden Sie für die verbleibenden Optionen klare Begriffe wie „sehr“ oder „kaum“.
Auf diese Weise können die Befragten leicht durch die Skala navigieren.
4. Wählen Sie bipolare oder unipolare Optionen
Bipolare Konstruktionen liegen dann vor, wenn die Meinungen entweder auf die eine oder die andere Seite eines neutralen Mittelpunktes fallen. Bei unipolaren Konstruktionen bewerten Teilnehmende eine Meinung oder Emotion in unterschiedlicher Ausprägung. Hier gibt es keinen neutralen Mittelpunkt. Die Bewertung reicht vom maximalen Vorhandensein („sehr“) bis zum geringsten Vorkommen („überhaupt nicht“).
Fragen wir zur Verdeutlichung, wie hilfreich Sie diesen Artikel finden. Dies könnte der hilfreichste Artikel sein, den Sie jemals gelesen haben, oder er könnte überhaupt nicht hilfreich für Sie sein. Ausgehend von diesen Extremen können wir sicher annehmen, dass es dazwischen so etwas wie „relativ hilfreich“ geben muss. Dies ist ein Beispiel für eine unipolare Konstruktion.
5. Nutzen Sie Fragen statt Aussagen
Bei Aussagen besteht das Risiko, dass die Menschen einer Aussage eher zustimmen als nicht zustimmen. Dies liegt daran, dass Umfrageteilnehmende häufiger dazu tendieren, positive Antwortoptionen zu wählen. Dieses Phänomen ist unter dem Begriff Antwortverzerrung durch Akquieszenz bekannt. Eine Frage zu stellen, ist daher effektiver als eine Aussage bewerten zu lassen.
So analysieren Sie die Daten aus Fragen einer Likert-Skala
Sobald Ihre Likert-Skala-Umfrage steht, ist die harte Arbeit getan! Was jetzt natürlich noch fehlt, ist die Analyse der eingehenden Daten, um die Leistung in dem gewählten Umfragebereich zu messen.
Da es sich bei Likert-Skalen um Ordinalskalen handelt, erfolgt die Analyse von Fragen am besten über einen Median oder Modus. Mittel/Durchschnittswerte sind nicht immer hilfreich.
Bei der Analyse der Daten aus Fragen der Likert-Skala ist es wichtig, sich die Verteilung der Beantwortungen in Bezug auf die Skalenpunkte oder Kategorien anzusehen. Sie können den prozentualen Anteil jeder Antwortkategorie zusammenfassen und dann mittels eines Diagramms visuell darstellen.
Abhängig von Ihrem Projektziel können Sie einzelne Punktekategorien auch zu größeren Kategorien zusammenziehen. Ein Beispiel ist: Angenommen Sie haben eine Likert-Skala mit 5 Punkten eingesetzt, die von „überhaupt nicht zufrieden“ bis „sehr zufrieden“ reicht. Sie möchten wissen, wie viele Befragte mit „relativ zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ geantwortet haben. Dies liefert Ihrem Team den prozentualen Anteil aller Teilnehmenden, die eine positive Meinung in dieser Frage haben. Die Verarbeitung von NPS-Daten ist ein Beispiel für die Zusammenfassung verschiedener Skalenpunkte zu einer Kategorie.
Denken Sie bei der Analyse Ihrer Daten auch an Folgendes: Selbst wenn Daten aus Likert-Skala-Umfragen sehr genaue Ergebnisse liefern, unterliegen sie noch immer der Verzerrung durch soziale Erwünschtheit. Das bedeutet, Menschen geben eher Antworten, die sie als sozial erwünscht ansehen, statt ehrlich zu antworten. Besonders gilt dies für schwierige Fragen. Die Teilnehmenden könnten dann anstelle ihrer eigentlichen Meinung eher eine neutrale Antwortoption wählen.
6 Tipps und Best Practices für den Einstieg in Likert-Skalen
Sie kennen sich mittlerweile gut mit Likert-Skalen aus. Mit diesen 6 Tipps werden Sie noch besser.
- Bleiben Sie konsistent. Nachdem Sie sich für ein Likert-Skala-Design entschieden haben, bleiben Sie dabei. Das heißt, die einmal festlegte Länge der Skala, bipolar oder unipolar, mit oder ohne neutrale Option, sollten Sie unbedingt beibehalten. Konsistenz in einer Umfrage gehört zu den wichtigsten bewährten Methoden.
- Formulieren Sie spezifisch. Verwenden Sie anstelle von „stimme zu/stimme nicht zu“ kontextspezifische Antwortoptionen (z. B. zufrieden/unzufrieden), die zum Wortlaut der Frage passen.
- Verwenden Sie Text. Vermeiden Sie Zahlen als Antwortoption. Denn diese können die Befragten dazu verleiten, in Bezug auf die Skala etwas vorauszusetzen, dass bei der Umfrageerstellung überhaupt nicht beabsichtigt war.
- Verwenden Sie gleiche Abstände. Die Antwortoptionen auf einer Skala sollten im gleichen Abstand voneinander positioniert sein. Dies kann knifflig sein, wenn Sie mit Text statt Zahlen arbeiten. Achten Sie deshalb besonders auf die Bedeutung Ihrer Worte.
- Achten Sie auf Vollständigkeit. Skalen sollten immer den gesamten möglichen Antwortbereich abdecken. Wenn Sie danach fragen, wie schnell der Kellner war, und die Antworten reichen von „äußerst schnell“ bis „ziemlich schnell“, wissen Befragte, die den Kellner langsam fanden, nicht, welche Antwort sie wählen sollen.
- Setzen Sie Logik ein. Nutzen Sie Verzweigungslogik, um Ihren Befragten Zeit zu sparen. Nehmen wir an, Sie fragen danach, wie wohl sich Ihre Gäste in Ihrem Restaurant gefühlt haben. Sie möchten jedoch nur dann weitere Einzelheiten erfahren, wenn diese unzufrieden waren. Setzen Sie in diesem Fall die Fragelogik so ein, dass nur unzufriedene Gäste zu einer Frage gelangen, die um Vorschläge für Verbesserungen bittet.
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