Likert Skala • Definition, Beispiele, Vorteile (2024)

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Du sollst eine Meinungsumfrage mit Likert Skala machen und fragst dich, wie das genau funktioniert? Das erklären wir dir hier im Artikel und im Video.

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Inhaltsübersicht

Likert Skala Definition

Bestimmt musstest du schon einmal in einem Fragebogen deine persönliche Meinung zu einem Thema angeben. Gab es dabei vorformulierte Aussagen bzw. Fragen und eine mehrstufige Bewertungsskala? Genau das war eine Likert Skala.

Likert Skala • Definition, Beispiele, Vorteile (1)

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Sie gibt den Befragten mehrere Antwortmöglichkeiten, die eine Abstufung in der Formulierung enthalten. Das nennst du auch graduelle Skalaoder Intervallskala.

Wenn du selber eine Umfrage durchführen willst, kannst du die Meinungen deiner Teilnehmer mit der Likert-Skala genauer abbilden als mit Ja/Nein-Fragen. Denn aus zwei Antwortmöglichenkeiten kannst du weniger Rückschlüsse ziehen als aus 5 oder 7.

Likert Skala wichtige Begriffe

Wichtige Begriffe im Zusammenhang mit der Likert Skala sind:

  • Merkmal: Das ist das übergeordnete Thema, das du untersuchst, z.B. das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Mit einem Likert Fragebogen kannst du oft mehrere Merkmale gleichzeitig erfassen.
  • Item: Hiermit ist die vorformulierte Frage bzw. Aussagegemeint, die das Merkmal genauer beschreibt. Die Befragten bewerten die Aussage mithilfe der Skala. Ein Beispiel für ein Item im Bereich Arbeitszufriedenheit ist: „Ich fühle mich wohl in meinem Arbeitsumfeld
  • Merkmalsausprägung: Sie beschreibt die Bewertung des Items auf der Fragebogen Skala und wird auch Skalenniveau genannt. Bei der Likert Skala umfasst das Skalenniveau meist 5, 7 oder 11 Bewertungsmöglichkeiten, z. B. von „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“.

Übrigens: Benannt ist das Erhebungsverfahren der Likert Skala nach dem amerikanischen Sozialforscher Rensis Likert.

Wann ist die Anwendung der Likert Skala sinnvoll

Grundsätzlich kannst du die Likert Skala (engl. Likert Scale) anwenden, wenn du die persönliche Meinung der Teilnehmer wissen willst. Die Skala ist besonders dann sinnvoll, wenn du zu einem Thema viele detaillierte Antworten brauchst. Die Befragten können den Fragebogen schnell ausfüllen und du kannst ihn schnell auswerten. Das macht ihn für beide Seiten effizient.

Folgende Themen sind Likert Skalen Beispiele:

  • Mitarbeitermeinung zu unterschiedlichen Themen
  • Kundenmeinung/Kundenzufriedenheit bezüglich neuer Produkten oder Kundenservice
  • Meinung zu Veranstaltungen wie Vorträgen, Vorlesungen, Seminaren
  • Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen
  • Zustimmung oder Ablehnung verschiedener Aussagen zu bestimmten Themen

Likert Skala erstellen

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Mit der Likert Skala kannst du immer mehrere Merkmale bzw. Themengebiete abfragen. Dabei beginnt jedes Thema mit einer allgemein formulierten Frage oder Aussage. Die weiteren Fragen sollten das Merkmal dann so präzise wie möglich beschreiben.

Likert Skala Stolperfallen

Formuliere innerhalb eines Themenblocks immer so, dass die Antwortmöglichkeiten zu den Fragen passen und nicht ständig variieren. Auch das Verwenden von Zahlenwerten (z. B. 1-5) statt Wörtern (z. B. „sehr zufrieden“ bis „überhaupt nicht zufrieden“) ist nicht ratsam. Denn dann müssen sich die Befragten immer merken, welche Zahl für welche Ausprägung steht. Das kann zu falschen Angaben führen.

Likert Skala Beispiel

Kommen wir nun zu einem Likert Skala Beispiel. Du arbeitest als Werkstudent in einem Unternehmen, das Bekleidung herstellt. Die wird auch über einen Katalog und einen Onlineshop vertrieben. Nun sollst du im Rahmen deiner Abschlussarbeit mit der Likert Skala die Zufriedenheit der Kunden (= Merkmal) analysieren.

Zunächst überlegst du dir, welche Kategorien der Kundenzufriedenheit du abfragen willst. Das können zum Beispiel die Servicehotline, der Onlineshop, die Beratung im Laden und die Zufriedenheit mit dem Produkt sein.

Likert Skala Beispiel: Item

Nachdem du deine Kategorien gefunden hast, erstellst du für jede davon als erstes Item eine allgemeine Einstiegsaussage. Für den Onlineshop könnte sie so lauten:

  • „Insgesamt bin ich mit dem Onlineshop zufrieden.“

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Im Anschluss formulierst du dann konkretere Aussagen(= Items) zu der jeweiligen Kategorie. Schreibe die Aussagen innerhalb einer Kategorie aber immer so, dass du die Antwortmöglichkeiten nicht ändern musst. Für den Onlineshop könnten deine Aussagen so lauten:

  • „Der Onlineshop ist bedienfreundlich gestaltet.“
  • „Die Navigationshilfen auf der Seite sind verständlich und hilfreich.“
  • „Die Ladegeschwindigkeit der Seiten ist optimal.“
  • „Es gibt genügend Bezahloptionen (Lastschrift, PayPal, Kreditkarte, …).“

Likert Skala Beispiel: Merkmalsausprägung

Nun legst du die Antwortoptionen (= Merkmalsausprägung)fest. Hier kannst du dich zwischen einer geraden und ungeraden Anzahl entscheiden. Bei der ungeraden Zahl gibt es immer eine Mitte, die für eine neutrale Meinung („weder noch“, „weiß nicht“) steht.Die Antwortoptionensolltest du so konkret wie möglich formulieren, damit die Teilnehmer sie verstehen.

Bei den Fragen zum Onlineshop kannst du zum Beispiel folgende Bewertungsskala wählen:

„stimme voll und ganz zu“„stimme zu“„weder noch“„stimme nicht zu“„stimme überhaupt nicht zu

Likert Skala Beispiel: Zusammenfassung

So könnte dein Fragebogen für den Bereich Onlineshop dann aussehen:

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Die einzelnen Schritte führst du bei allen Kategorien durch. Den fertigen Fragebogen kannst du dann entweder in ausgedruckter Form oder online verteilen.

Fragebogen mit Likert Skala erstellen: Tipps

In den folgenden Abschnitten erhältst du wichtige Tipps zum Erstellen eines Fragebogens mit Likert Skala. Sie sorgen für eine hohe Beteiligungund aussagekräftige Ergebnisse.

Themengebiete festlegen

Ordne die Items immer bestimmten Themengebieten zu (Gruppierung). Wenn du nach der Zufriedenheit mit einer Veranstaltungfragst, kannst du zum Beispiel in die Bereiche technische Ausstattung, Kommunikation mit Vortragendem und inhaltliche Qualität unterteilen.

Bleibe mit den Items dann immer innerhalb des Themenbereichs. So können die Teilnehmer sie schneller beantworten, da sie sich nicht ständig in ein neues Thema eindenken müssen. Außerdem erleichtert es dir die Likert Skala Auswertung.

Vom Allgemeinen zum Speziellen

Stelle an den Beginn eines neuen Themen-Abschnitts zuerst ein allgemeines Item, zum Beispiel „Die Vorlesung hat mir insgesamt sehr gefallen.“ Im Anschluss gehst du spezieller auf den Themenbereich ein. Du kannst sagen:

  • „Die Inhalte der Vorlesung wurden verständlich vorgetragen.“
  • „Der Dozent ist auf Fragen der Studierenden eingegangen.“
  • „Der Dozent hat Materialien zum Nacharbeiten des Themas bereitgestellt.“

Aussagen zur Raumsituation stellst du dann wieder in einem neuen Abschnitt, denn die haben nichts mit der Vorlesung an sich zu tun.

Genaue Formulierung

Formuliere die Items so genau und unmissverständlich wie möglich, damit die Befragten sie verstehen. Denn bei einer unverständlichen Fragestellung weichen sie gerne auf die mittlere Antwortmöglichkeit („weder noch“, „neutral“) aus. Dann hast du kein eindeutiges Ergebnis.

Wenn du zum Beispiel nach dem Service im Studentenwohnheim fragst, überlege, wen oder was genau du damit meinst: den Hausmeister, den Vermieter oder den Waschraum? Und um welchen Aspekt soll es gehen? Die Schnelligkeit, die Höflichkeit oder die Qualität?

Adjektive sorgsam wählen

Formuliere die Adjektive der Fragebogen Skala möglichst aussagekräftig und verständlich. Bei „so gut wie zufrieden“ und „so ziemlich zufrieden“ weiß der Befragte beispielsweise nicht, wo der Unterschied liegt.

Beginne und ende mit extremen Aussagen(„äußerst zufrieden“ „gar nicht zufrieden“), formuliere die Mitte neutral(„weder noch“) und finde für den Rest klare Adjektive(„etwas/eher zufrieden“, „eher nicht zufrieden“). Es sollte eine Abstufung erkennbar sein.

Unipolar vs. bipolar

Die Merkmalsausprägungen der Antwortmöglichkeiten können unipolar oder bipolar formuliert sein.

Bei bipolaren Formulierungen stellen die Enden der Fragebogen Skala zwei gegensätzliche Meinungen dar, zum Beispiel „gut“ und „schlecht“. Das begünstigt aber eine zu subjektive Auslegung der Bedeutung. Jeder Teilnehmer versteht unter „gut“ oder „schlecht“ etwas anderes.

Dagegen meint unipolar die Unterteilung einer Meinung in unterschiedliche Ausprägungsgrade. Dabei wird die Meinung mit demselben Wort beschrieben, zum Beispiel „sehr zufriedenund „gar nicht zufrieden.

Die Teilnehmer sehen die Abstände zwischen den einzelnen Werten dann als gleichmäßiger. Außerdem wird so deutlicher, dass das eine Ende der Fragebogen Skala das genaue Gegenteil vom anderen Ende ist. Das lässt weniger Spielraum für subjektive Interpretaion.

Merke: Die Likert Skala liegt auf demIntervallskalenniveau und geht daher von gleichmäßigen Abständen aus. Das hat den Vorteil, dass du deine Antwortmöglichkeiten in Zahlen umwandeln kannst (z.B. 1 = voll und ganz zufrieden) und einen Mittelwert aus den Gesamtantworten berechnen kannst. Damit dieser Mittelwert aussagekräftig ist, solltest du darauf achten, dass die Merkmalsausprägungen auch wirklich sinnvoll abgestuft sind.

Gerade vs. ungerade Anzahl von Werten

Bei den Merkmalsausprägungen kannst du eine ungerade oder gerade Anzahl wählen.

  • ungerade:Es gibt einen mittleren Wert, der für eine neutrale Meinung steht. Die ungerade Zahl gibt eine bessere Orientierung, wo die Antworten positiv bzw. negativ werden.Allerdings kreuzen die Teilnehmer oft die Mitte an, wenn sie unsicher sind oder sich nicht entscheiden können.
  • gerade:Hat keinen mittleren Wert, sondern immer eine Tendenz zu positiver oder negativer Meinung.

5 stufige vs 7 stufige Likert Skala

Bei der ungeraden Anzahl von Merkmalsausprägungen sind 5 und 7 Wahlmöglichkeiten beliebt. Mehr Möglichkeiten führen zu Entscheidungsschwierigkeiten und der Auswahl nach Zufallsprinzip. Weniger Auswahl hat zu wenige Abstufungen. Viele wollen sich nicht nur zwischen positiv, neutral und negativ entscheiden.

Außerdem hat eine zu geringe Auswahl auch eine geringere Aussagekraft zur Folge.Hat die Frage „Wie gut finden Sie unsere Bestellhotline?“ nur drei Antwortmöglichkeiten, weißt du im Fall von vielen positiven Antworten nicht, ob du trotzdem etwas verbessern solltest. Gibst du mehr Optionen vor, erhöht das deinen Handlungsspielraum.

Fragebogenlogik einsetzen

Setze bei Online-Umfragen die Fragebogenlogik (Verzweigungslogik) ein. Hier leitest du die Teilnehmer auf Fragen weiter, die für sie relevant sind. So müssen zum Beispiel Mitarbeiter aus dem Service andere Fragen beantworten als Mitarbeiter aus der Verwaltung. Zusätzlichhast du die Möglichkeit, dass Teilnehmer nur bei einer negativen Antwort Verbesserungsvorschläge nennen sollen.

Likert Skala Vorteile

Die Likert Skala hat viele Vorteile gegenüber anderen Befragungsarten. Sie ist …

  • aussagekräftiger als Fragen mit nur zwei Antwortmöglichkeiten, da sie detaillierter ist und somit einen besseren Einblick in die Meinung der Teilnehmer gibt.
  • vielseitig, da sie sich für viele Umfragearten eignet. Außerdem kann die Skalierung an die Fragestellung angepasst werden.
  • gezielt. Negative Bewertungen lassen sich besser zuordnen, was ein zeitnahes Handeln ermöglicht.
  • zeitsparend. Die Teilnehmer müssen das Feedback nicht selbst formulieren und können sich durch die vorgegebene Skala schneller entscheiden.
  • umfangreich, weil sie mehrere Themengebiete abdecken kann und schnell auszufüllen ist.
  • analytisch. Die Antworten sind leicht messbar und dadurch besser auszuwerten als persönlich formuliertes Feedback. So lassen sich Handlungsempfehlungen besser und schneller ableiten.
  • zufriedenstellend, weil die Teilnehmer eine Auswahl haben, aber nicht selber formulieren müssen.

Likert Skala — häufigste Fragen

  • Was ist die Likert-Skala?
    Die Likert Skala (Likert Scale) ist eine Bewertungsskala, die Einstellungen, Meinungen und Gefühle der Befragten misst. Sie verwendet vorformulierte Aussagen und eine Skala mit abgestuften Antworten. So können die Gedanken der Befragten genauer abgebildet werden.
  • Warum 5 stufige Likert-Skala?
    Die 5 stufige Likert-Skala gibt den Teilnehmern ausreichend Wahlmöglichkeiten, überfordert sie aber nicht mit zu vielen Optionen. Das führt zu einer größeren Beteiligung. Außerdem steigt die Qualität der Daten, weil die Teilnehmer bei weniger Antwortmöglichkeiten mehr darüber nachdenken.
  • Was misst eine Likert-Skala?
    Die Likert-Skala misst die Meinung der Befragten zu verschiedenen Themen. Dazu können zum Beispiel Einstellungen, Gefühle, Zustimmung oder Ablehnung abgefragt werden.

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